Dienstag, 24. April 2007

CHARLY



















Das Warten hat ein Ende, hier nun also unser Charly in voller Größe!
Diesmal sind wir auch nicht drum rum gekommen, einen kleinen "Roman" zu schreiben...
Viel Spass beim Lesen, amusez-vous bien! :)

Gros bisous

Ps: Nun ist aber auch gut mit Autos! ;)

"...wenn der Motor dampft"


Eine kleine Anekdote am Rande:

Wir haben just den Kaufvertrag unterschrieben, öffnen den Kofferraum und sehen: diese RIESIGE Wasserflasche!

Ein gut gemeinter Ratschlag der Vorbesitzer: "Wenn's im Sommer doll heiß ist, kann es sein, dass der Motor mal dampft. Das ist aber nicht weiter schlimm. Schnell ein bisschen Wasser nachgefüllt, ne kleine Pause eingelegt und es kann weiter gehen."

Wir haben in diesem Moment nur debil gegrinst; und gebetet: "Hoffentlich passiert uns das nicht!"

...vom Autokauf

Liebe Leute,

ENDLICH ist es soweit: Wir präsentieren euch mit stolz geschwellter Brust....UNSEREN CHARLY! Ist er nicht schön? Ein Traum! Und das Beste: Er gehört uns. Ganz allein. Nur uns. Unser Schatz. Ihr versteht schon... :)

Von der ersten Begegnung (damals, Mitte Februaur, am Straßenrand, wir auf dem Weg zur Uni) bis zum Autokauf war es ein langer Weg - hier nun also die ganze Charly-Geschichte...in drei Akten:

1. "Je n'ai pas envie de mourir dans cette voiture!"
Wir haben Charly am Straßenrand gesehen, das Handy gezückt und die Nummer notiert. "A vendre!"- unser Stichwort! Selbst anrufen und verhandeln, das haben wir uns dann aber doch nicht getraut. Und so hieß es (einmal mehr): "ROMAIN, hülfe!" :) Romain wurde so also zum Verhandlungsführer...und nach gut zwei Wochen (hier in Frankreich läuft eben alles tranquille) hatten wir ein erstes Treffen mit den Besitzern. In anderen Worten: TESTFAHRT! Der Monsieur war sehr, nennen wir es mal, angespannt. "Aber Sie haben wirklich einen Führerschein?" "Ja, Monsieur!" "Wirklich?" "Ja, Monsieur...wir haben beide einen Führerschein." "Je n'ai pas envie de mourir dans cette voiture!" ("Ich hab nämlich keine Lust in diesem Auto zu sterben!") Nee, wir auch nicht... :) Also haben wir ne kleine Runde gedreht - und siehe da: Er lebt, wir leben, Charly lebt. Unsere deutschen Fahrkünste haben ihn überzeugt - nach drei Tagen kam der Anruf: "Sie können Ihren deutschen Freunden sagen: c'est bon!"

Wir waren glücklich. Wir wollten kaufen, einfach nur kaufen. Das nennt man dann wohl auch Konsumrausch. Leider wurde eine Woche lang der Kauftermin immer wieder verschoben: contrôle technique, neue Bremsen, keine Zeit, keine Lust, zu schönes Wetter...was auch immer: Wir sind eben in Frankreich. Aber dann ging alles ganz schnell: Ein Anruf, Marie, die mit 600 Euro in der Tasche und Romain an ihrer Seite durch Aix stratzt, ein Kaufvertrag, drei Unterschriften und Charly war unser! :) "C'est la fête!" Und danach ging's direkt ab in unser Stamm-Restaurant. Wir haben geschlemmt...Omlette, moules frites, Scampis und Île flottante. Halten wir fest: Ein teurer Tag! Aber man kauft ja nicht jeden Tag ein Auto. Das war 13. März - da haben wir sie wieder, die 13!

Die zweite Etappe: die Fahrzeugpapiere! Hier in Frankreich heißt das also: eine neue "carte grise" musste her. Schnell zur sous-préfecture, Nummer ziehen...und: warten. Doch wir waren positiv überrascht! Nach gut einer Stunde (une petite heure) hielten wir stolz wie Oscar unsere carte grise in der Hand. Herrlich! Damit gehörte Charly nun offiziell uns. Fehlte "nur noch" die Versicherung...

2. "...da rufen Dich zwei Ausländer an und wollen an Deine Bankdaten!"
Vorab: Das war ein hartes Stück Arbeit! Une mission (presque) impossible. Wir haben drei Versicherungsbüros abgeklappert - und mussten selbst für ein simples Angebot ALLE Daten angeben: "Und Ihre Handy-Nummer? Und Ihr Geburtsort? Und Ihr Wohnort? Und Ihre Personalausweisnummer?" Ihre Konfektionsgröße? Lieblingsfarbe? Und überhaupt: Was machen Sie eigentlich heute Abend? :) Ihr versteht schon...

Einmal alle Angebote eingeholt, eine Expertise von Romain eingefordert - und die Sache war klar: Es wird AXA! Der Preis war heiß, ebenso der Versicherungsvertreter: Leider nen Tick zu alt mit seinen 60 Jahren, aber niedlich, sehr nett und hilfsbereit. Für uns war alles klar: Also mit besten Absichten auf zum Versicherungsbüro. Wir hatten die naive Vorstellung, nach ein wenig Geplänkel und ein, zwei Unterschriften ist die Sache erledigt und wir können Gas geben. Doch weit gefehlt!

Das Problem war: Wir wollten eine monatliche Beitragszahlung vereinbaren, doch das geht nur, wenn man ein französisches Bankkonto hat. Haben wir das? NEIN! Dedede! Zonk! Und für ein halbes Jahr im Voraus zu zahlen war einfach zu teuer. Also was tun? Wir haben auf unsere französischen Freunde vertraut und einfach ALLE angerufen, um ihre französischen Bankdaten zu erfragen. Wenn wir diese Zeilen schreiben, fällt uns nochmal auf, wie peinlich diese Telefonaktion (im Büro des Versicherungsmenschen, der uns die ganze Zeit schmunzelnd gegenüber saß) doch war! Oh là là! C'est chaud.

1. Romain (er hat nicht abgenommen, also leider nicht disponible)
2. Charles (bekifft, betrunken...man weiß es nicht. Unschlüssig. Überlegt. Entscheidet sich dagegen. Wir verstehen's.)
3. Silman (flüsternd, weil bei der Arbeit - Ironie des Schicksals, er macht grad ein Praktikum bei einer Bank - hatte seine Bankdaten leider nicht dabei. Hätte uns aber gerne geholfen. Keine Chance. Der Nächste, bitte!)
4. Nicolas ("Nicolas, c'est Julia! Tu es où là?" - "Au toilette!" - "Au travail?" - "AU TOILETTE!" Nicolas war also eigentlich auch nicht disponible. Aber: hilfsbereit. Und in Diskutierlaune. Er war gerade dabei, mit unserem freundlichen Monsieur die Details auszuhandeln...da meldet sich...
5. ...ROMAIN, unsere Nummer 1! Puh, endlich. Wir ihm schnell das Problem erklärt. Er: "D'accord!" Julia (ungläubig): "C'est vrai?" - "Oui, aucun problème!" - Julia: "On te rembourse tout de suite." - "Oui, oui...c'est bon. Pas de soucis." Unglaublich.)

Man stelle sich folgende Situation vor: Da rufen Dich zwei Ausländer an und wollen an Deine Bankdaten, damit sie ihre Autoversicherung bezahlen können. Ja, gut. Dem müssen wir wohl nichts mehr hinzufügen.
Uff. Halten wir fest: Zwei Stunden später waren wir versichert...und glücklich. Dafür aber um gefühlte fünf Jahre gealtert. Der Monsieur wohl auch. Aber unterm Strich zählt nur: Charly war nun offiziell einsatbereit! :)

3. "Fais le bruit!"
Charly musste präsentiert werden! Also wurden sämtliche Leute zum Parkplatz geschleppt: Nicolas, Christian, Ludovik, Chue, Jamal...(wir kriegen die schon alle gar nicht mehr zusammen). Jedenfalls ne Menge. Alle waren sie gekommen, um Charly zu bewundern.

"Hmm, elle est belle!"
"Là, je suis jaloux!" ;)
"Bon état!"
"600 Euro? Mais pas mal."

Ein Highlight war und ist: "Fais le bruit!" :) Denn wenn man die Zentralverriegelung (JA, die haben wir nämlich!) betätigt, gibt das einen nahezu unglaublichen Lärm. Darüber können wir uns heute noch ausschütten. So hört die Marie in ihrem Wohnheimzimmer, wenn Julia unten das Auto aufschließt. :)

Unser Fazit: Charly ist alt, aber gut drauf und gepflegt (im Vergleich zu den "Prachtexemplaren" weiter unten)...und hat uns bisher überall gut hingebracht.
CHARLY, wir lieben Dich! :)

Montag, 16. April 2007

sie lieben es...

... aber sie können es einfach nicht: autofahren.

Solltet ihr euch also ins wunderschöne Frankreich begeben:

Unser Tipp: "EINFACH NICHT HINGUCKEN." und immer mal wieder atmen. Das hilft.
Unser Song: "Bist du am Leben interessiert?" von Xavier Naidoo.
Unsere Gesten: Sie winken, wir winken auch - aber mit der Handfläche zum Gesicht. Oder aber einfach Daumen runter mit ein bisschen Fernlicht.

Halten wir fest: Franzosen lieben ihre Autos nicht. Sind Franzosen auch ansonsten sehr entspannte Menschen, beim Autofahren werden sie zu Furien, hupen bei jeder Kleinigkeit sofort wild drauflos und überschreiten jederzeit jegliche Geschwindigkeitsvorgaben. Straßenbeleuchtung? Hat sich der Staat gespart. Und: Das alles sieht man den Autos hier auch an...

Sie können es eben einfach nicht. Genug der Worte - hier folgen die Beweise.
Festgehalten für die Ewigkeit: Platz drei, zwei, eins - los geht's...

Platz 3


... très bizarre... auch bei näherer Betrachtung ergibt sich hier kein schlüssiges Urteil... was ist das??? wir warten auf eure Ideen!

Platz 2















ja, hier handelt es sich um ein und dasselbe Auto... und warum sollte man seinen geliebten fahrbahren Untersatz reparieren lassen, wenn eine Rolle Klebeband und ein bißchen Draht auch reichen? Eben. Im Fernsehen wird übrigens wie folgt für besonders hochwertiges Klebeband geworben: "Dieses Produkt eignet sich auch, um ramponierte Seitenspiegel hervorragend am Auto zu fixieren"... die Franzosen... was soll man da noch sagen??

... and the winner is...


Eigentlich hättet ihr an dieser Stelle einen (noch fahrenden) silbernen Twingo sehen müssen - er hatte nämlich einfach keine Motorhaube mehr. Seine Besitzerin störte das wenig. Motorhauben werden eben überschätzt. Und solange das Auto doch fährt - et alors? Doch leider hatten wir in diesem Moment unsere Kamera nicht dabei.

Folglich geht der Oscar an dieses Paradebeispiel für die vorsichtige Fahrweise der Franzosen:
Dies ist nicht nur ein besonders in Mitleidenschaft gezogenes Auto - nein, es ist auch noch ein DEUTSCHES AUTO! ayeayeaye... und hier hat's weder für Draht noch für Klebeband gereicht - die Stoßstange dieser A-Klasse wird nur noch durch einen Schal und einen Gürtel zusammengehalten. S-T-O-ß-S-T-A-N-G-E. Wir alle sollten einfach mal über dieses Wort nachdenken. Schön.
In diesem Sinne: Euch allen überall gute Fahrt.

Dienstag, 10. April 2007

Geschafft!

Liebe Leute,

hier nun die offizielle Meldung: Wir haben bestanden (Glanz und Gloria ist zwar was anderes, ABER: Wir haben bestanden!) Und man bedenke: Es war Medienrecht auf Französisch! Vous comprenez? FRANZÖSISCH! :)

Kurz zum Ablauf: Wir haben versucht (!), 39 Seiten auswendig zu lernen...mit ner Flasche Rosé, viiieeel Kaffee und drei Tüten Krabbenchips ist uns das auch halbwegs gelungen! Marie: "Wir waren aber auch drauf den Abend!" Dann musste jeder einen Zettel ziehen, auf dem dann das Thema der Prüfung stand. Zehn Minuten Vorbereitungszeit und ab in die Höhle des Löwen (man könnte auch Hölle sagen). Den Rest haben wir vergessen, verdrängt, gelöscht...wie auch immer ihr wollt! :)

Später dann mehr...wir schulden euch ja auch noch Fotos von unserem Schmuckstück! ;)
Haut rein, macht's gut, bis bald

gros bisous

Donnerstag, 5. April 2007

Simon und die "merde internationale"

Liebe Leute,

es ist soweit: Wir können nicht mehr! Nach drei Tagen Dauerackern und drei Nächten OHNE Schlaf sitzen wir nun hier, gucken Fotos von Simon Webbe (HORMONE) an und hören "Nur eine Nacht" von Ayman. Wir sind am Ende. Ganz am Ende. Ganz unten. Weiter unten geht gar nicht.

"Ohhhhoo, huuuhhhh...nur eine Nacht...
Du bist heißer als das Feuer, lässt meinen Verstand verglüüüühhhen
es ist Zeit die Hemmungen zu verlieren, lass Dich doch von mir verfüüüüühhren!"

"Oh ich warte schon, ich bin für Dich bereit!"

Noch ein Wort zu der "merde internationale": Der Kurs heisst "Grands problèmes de droit des médias" und JA...wir haben morgen um 9.45 Uhr eine mündliche Prüfung und JA...wir haben zu spät angefangen zu lernen. Drückt uns BITTE die Daumen!

Ja, soweit dann. Bis nächste Woche halt (ganz, ganz doll weit unten)